Schulexpress: Gemeinsam und sicher zur Schule gehen

Eltern-Taxis, die die Straßen und Wege vor den Schulen verstopfen und teilweise gefährliche Situationen heraufbeschwören, sind ein Ärgernis. Das bundesweit aktive Projekt Schulexpress ist eine Möglichkeit, das Problem zu entschärfen.
Wer kennt es nicht, das morgendliche Chaos vor den Schulen, insbesondere vor den Grundschulen. Dicht gedrängt parken sogenannte Eltern-Taxis möglichst nahe am Schuleingang, dazwischen Kinder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Roller, die sich durch dieses Chaos einen Weg in die Schule suchen müssen.
Nach Angaben der Hamburger Schulbehörde wird etwa ein Drittel aller Grundschulkinder mit dem Auto zur Schule gebracht. Die Gründe hierfür sind vielfältig und durchaus nachvollziehbar.
Die Lebenswelten für Familien haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Viele stehen unter erheblichen Zeitdruck und so mag es niemanden verwundern, dass Eltern ihre Kinder auf dem Weg zur Arbeit in die Schule bringen, um Zeit zu sparen. Zudem ist der Straßenverkehr für Kinder gefährlicher geworden, insbesondere wenn es um Unfälle auf dem Schulweg geht. Um so wichtiger ist es aber, Kinder frühzeitig an den Straßenverkehr heranzuführen.

Und genau da setzt das bundesweit erprobte Konzept Schulexpress an, das von der Grundschule Sander Straße als „SCHULEXPRESS Schule Sander Straße“ umgesetzt wird. Das Konzept wurde gemeinsam mit Eltern, Lehrkräften und der Polizei entwickelt.
Insgesamt wurden 11 Haltestellen im Einzugsgebiet der Grundschule eingerichtet. Sie dienen als Elternhaltestelle, an der Eltern ihre Kinder, deren Schulweg andernfalls zu lang wäre, bringen können und als Kinder-Treffpunkt, von dem aus die Kinder gemeinsam zu Fuß zur Schule gehen können. Auf diese Weise bekommen die Kinder nicht nur etwas Bewegung vor und nach der Schule, sondern ein Schulweg, der von den Kindern allein zurückgelegt wird, fördert auch das Selbstbewusstsein und gibt praktische Erfahrungen im Umgang mit dem Verkehr und schont nicht zuletzt auch die Umwelt, so der Elternrat. Ein Projekt, spendenfinanziert (!), das vielleicht nicht für jede Schule geeignet ist und viel Engagement von der Schulgemeinschaft erfordert, aber gerade deshalb erfolgreich sein kann.
Ein tolles Projekt, dass uns vom Elternrat der Schule im Verkehrsausschuss der Bezirksversammlung Bergedorf vorgestellt wurde. Auf Initiative der SPD-Fraktion haben die demokratischen Parteien daher bei der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende angefragt, ob sie bereit wäre, bei Bedarf die Kosten für die Einrichtung der „Haltestellen“ mit Schildern, die Flyer und das Informationsmaterial zu übernehmen. Eine Antwort liegt noch nicht vor.
Wir werden Sie über den weiteren Fortgang informieren.
Petra Petersen-Griem
Petra Petersen-Griem (64) ist Abgeordnete der Bezirksversammlung Bergedorf und dort u.a. Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Inneres und im Stadtentwicklungsausschuss.
