BezirksversammlungPetersen-Griem

Bergedorf bewegt sich – neue Mobilität für den Bezirk!

Bergedorf steht wie viele andere Städte und Kommunen vor großen Herausforderungen. Eine dieser Herausforderungen ist die Frage wie wir eine klimaverträgliche Mobilität gestalten können, die sich gleichsam an den Bedürfnissen der Menschen im Bezirk orientiert und sozial gerecht ist. Dazu gehört auch, eine Antwort auf die Frage, „wem gehört der öffentliche Raum“, zu finden.

Leider beschränkt sich die öffentliche und politische Debatte häufig auf die Frage nach ausreichendem Parkraum, insbesondere wenn es um das Parken in der Innenstadt von Bergedorf geht. Vergessen wird dabei, dass schon heute viele Bergedorferinnen und Bergedorfer mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr in das Zentrum von Bergedorf fahren. Vergessen wird auch, dass die Parkhäuser in Zentrumsnähe alles andere als ausgelastet sind und Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass attraktive autofreie oder autoarme Innenstädte mehr Publikum anziehen. Mehr Sachlichkeit an dieser Stelle wäre wünschenswert.

Der motorisierte Individualverkehr wird voraussichtlich noch sehr lange unser Straßenbild prägen. Gleichwohl sollten wir Alle angesichts der dramatischen Klimaveränderungen, die wir in diesem Jahr beobachten, liebgewordene Gewohnheiten überdenken, beispielsweise die, mit dem Auto kurz mal zum Bäcker zu fahren, obwohl es auch zu Fuß ginge.

Und so ist es mehr als gerechtfertigt, dass wir Verkehrsräume anders als bisher betrachten und gestalten müssen. In Bergedorf gelingt das schon ganz gut und wir unterstützen diesen Prozess hin zu einer klimaverträglichen Mobilität. Gute Beispiele dafür sind der neue Fuß- und Radweg am Oberen Landweg unter der Eisenbahnbrücke, aber auch die rot markierten Radfahrstreifen, wie sie entlang des Straßenzuges Sander Damm über den Lohbrügger Markt bis zur Landesgrenze zu finden sind oder die Neugestaltung des Serrahn, wo sich Radfahrende und Fußgängerinnen und Fußgänger den Verkehrsraum teilen. Die Neugestaltung des Serrahn zeigt übrigens noch eines: Verkehrs- und Stadtentwicklung müssen eng miteinander verzahnt und von Anfang an zusammengedacht werden, um beispielsweise mehr Aufenthaltsqualität im städtischen Raum zu erreichen.

Unser Hauptaugenmerk liegt aber auf dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Er ist der Schlüssel für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität. Dies gilt für das Zentrum von Bergedorf ebenso wie für das Landgebiet beispielsweise durch die Optimierung und Digitalisierung der Anruf-Sammel-Taxi-Linie oder On-Demand-Angebote. Und natürlich gehört für uns in Lohbrügge dazu auch die Verlängerung der U-Bahn von Mümmelmannsberg nach Lohbrügge und Bergedorf, um nur einige Beispiele zu nennen.

An manche Mobilitätsformen werden wir uns auch erst gewöhnen müssen. Dazu gehören die sogenannten E-Scooter. Ja, manche Nutzerinnen und Nutzer fahren leider ohne jede Rücksicht auf ihre Mitmenschen mit diesen Rollern und sie stehen oft im Weg und dennoch gehören auch sie mittlerweile zum Straßenbild. In stark frequentierten und beengten Bereichen wird es allerdings mehr Regulierung für E-Scooter geben müssen.

Petra Petersen-Griem

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