NachrichtSchramm

Der Eisenwerker-Gedenkstein ist wieder in Lohbrügge!

Nach rund 100 Jahren ist der Gedenkstein zu Ehren der im 1. Weltkrieg gestorbenen Mitarbeiter des Eisenwerkes nach Lohbrügge zurückgekehrt. Am 10. Mai war die offizielle Einweihung auf dem alten Lohbrügger Friedhof an der Lohbrügger Kirchstraße.

Der alte Lohbrügger Friedhof bei der Erlöserkirche an der Lohbrügger Kirchstraße ist seit 1972 nicht mehr in Betrieb und heute ein schöner Park. Die Anlage ist sehr gepflegt und lädt förmlich zu einem Spaziergang ein. Hier hat das Bezirksamt hervorragende Arbeit geleistet!

Betritt man den Park von der Marnitzstraße aus, fallen sofort die gepflegten Wege ins Auge. Es folgt die berankte Storchensäule des Künstlers Janos Enyedi – ein Blickfang! Die Lindenalleen im ganzen Park bieten sich zum Flanieren an. Nachdem ein Sturm im letzten Jahr einige der alten Linden umgerissen hatte, hat das Bezirksamt junge, neue Linden gepflanzt, die gut zum alten Baumbestand passen.

Die Wege führen unter anderem zum Mausoleum von Wilhelm Bergner, dem Gründer des Bergedorfer Eisenwerkes. Dieses Industrieunternehmen war jahrzehntelang Lohbrügges größter Arbeitgeber.

Beim Mausoleum steht nun auch der Gedenkstein für die im 1. Weltkrieg gefallenen Mitarbeiter des Eisenwerkes. Ursprünglich stand der 1919 aufgestellte Stein auf dem Gelände des Eisenwerkes, das sich zwischen Bahnlinie und dem heutigen Ludwig-Rosenberg-Ring befand. Der Stein wurde dann auf einer Grünfläche gegenüber dem heutigen Marktkauf-Center aufgestellt. Heute befindet sich dort ein Burger-Restaurant.

1974 wurde das Eisenwerk, damals schon unter dem Namen Alfa Laval, nach Glinde verlegt und der Stein zog mit um. Seitdem stand er auf dem dortigen Werksgelände und geriet in Vergessenheit. Erst als Alva Laval 2009 das Firmengelände in Glinde verkaufte, erinnerten sich die Verantwortlichen an den Stein. Und so wurde die Idee geboren, den rund 10 Tonnen schweren Stein nach Lohbrügge zu bringen.

Doch erst durch das hartnäckige Engagement des Lohbrüggers Horst Zapf nahm die Idee Fahrt auf. Und im März 2019 wurde der Stein dann schließlich beim Mausoleum auf dem alten Lohbrügger Friedhof aufgestellt. Doch er steht nicht alleine da, sondern ist eingerahmt von Geschichtstafeln, die den Gedenkstein historisch einordnen und auch über das Eisenwerk berichten. Zusammen mit dem Mausoleum ist damit ein Stück Lohbrügger Geschichte wieder stärker greifbar geworden.

Wer sich noch mehr für Lohbrügger Geschichte interessiert, kann sich auch die Grabsteinreihen im Park anschauen, die an viele bekannte Lohbrügger Familien und Menschen erinnern, so zum Beispiel an den früheren Gemeindevorsteher Reinhold Krell, den Bäcker Friedrich Rädge oder auch Wilhelm Wittenburg.

Wir Bürger können dem Bezirksamt nur dafür danken, dass der alte Friedhof im Schatten der schönen Erlöserkirche zu einem so sehenswerten Park geworden ist.

Jürgen Schramm

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.