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Neubau am Lohbrügger Markt 4 soll kommen!

Seit sieben Jahren steht der ehemalige Edeka-Markt Linow am Lohbrügger Markt 4 leer. Nun ist ein Neubau an der Stelle absehbar!

Nach einem halben Jahr ging Anfang September der Architektenwettbewerb für die Neugestaltung der Fläche zu Ende und brachte ein gutes Ergebnis für Lohbrügge. Der Siegerentwurf des Büros ROBERTNEUN Architekten aus Berlin sieht drei fünf– bis siebengeschossige Gebäude vor, die in U-Form an das bestehenden Haspa-Hochhaus angegliedert werden sollen. Sie schaffen so einen grünen Innenhof für die Bewohner/innen der Neubauten. Auch das Hochhaus soll durch die Angliederung von Loggien aufgewertet werden.

Insgesamt zeichnet sich der Entwurf laut Jury durch einfachen und soliden Städtebau aus, der der zentralen Lage gerecht wird. Zudem bietet er die Möglichkeit, den Eingangsbereich der Alten Holstenstraße aufzuwerten. Hier sind ein neues Pflaster, ein Kiosk und viel Außengastronomie geplant, die zu einer Belebung der darbenden Lohbrügger Einkaufsstraße führen könnten.

Im Erdgeschossbereich der Neubauten sollen neben Gastronomie auch die Haspa und einige andere Nutzungen unterkommen. Bis zu 100 Wohneinheiten, darunter 30 Prozent öffentlich gefördert, sollen u.a. Studierenden zugute kommen. Auch ein zusätzlicher Neubau für den Begleiter ist vorgesehen.

Nun müssen der Bezirk und der Vorhabenträger zusammen mit den siegreichen Architekten die Detailplanung beginnen, die zu einer Anpassung der Entwürfe führen werden. Auch diese Ergebnisse sollen den Bürger/innen vorgestellt werden. Auf dieser Grundlage wird dann ein Bebauungsplan erstellt werden, der einen Baubeginn 2022 ermöglichen könnte. Fertigstellung könnte dann 2024 sein. Zusammen mit dem geplanten RISE-Gebiet vom Mohnhof bis zum Lohbrügger Markt könnte der Neubau eine Chance sein, die Alte Holstenstraße nachhaltig wiederzubeleben. Vorbildlich war bei dem Verfahren die Bürgerbeteiligung. So gab es nicht nur mehrere öffentliche Veranstaltungen, in denen die Bürger/innen nach ihren Ideen gefragt wurden, sondern es wurden auch Bürger/innen ohne Stimmrecht in die Jury gewählt. Beteiligt waren dort auch der Bürgerverein und der Stadtteilverein Lohbrügge.

Die am Wettbewerb beteiligten Architekturbüros sollten sich überdies Gedanken darüber machen, wie das weitere Umfeld, insbesondere der Sander Markt, neu gestaltet werden könnte. Auch hier lieferten die Architekten von ROBERTNEUN eine interessante Idee mit einer in der Höhe abgestuften kompletten Bebauung des Sander Marktes und viel Grün. Das ist zwar Zukunftsmusik, könnte aber diesen toten städtischen Raum im Herzen Lohbrügges ebenfalls massiv aufwerten. Hier sind Bezirksamt und Politik aufgefordert, sich in den nächsten Jahren Gedanken zu machen, ob und wie das umgesetzt werden könnte und sollte.

Wir können uns freuen, dass wir statt der inzwischen um sich greifenden massiven Bebauung an dieser Stelle einen maßstäblichen Neubau bekommen, der sich in die Umgebung einfügt. Bleibt zu hoffen, dass das auch im weiteren Verfahren so bleibt. Dann wird das ein echter Gewinn für Lohbrügge sein!

Michael Schütze

 

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