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Keine Barzahlung mehr in den Bussen des HVV

Ab 01. Januar 2024 stellen Hochbahn und VHH in allen Bussen in Hamburg auf bargeldloses Zahlen um. Begründet wird diese Umstellung damit, dass nur noch wenige Kundinnen und Kunden Tickets im Bus kaufen.

Die meisten Kundinnen und Kunden, fast 900.000, haben sich für den Kauf des HVV-Deutschlandtickets entschieden. Das mag niemanden verwundern. Es ist flexibel, günstig und ermöglicht bundesweite Mobilität. Die Ticketverkäufe beim Busfahrer oder der Busfahrerin sind hingegen kosten- und zeitintensiv. Und wir alle, die mit dem Bus fahren, kennen das doch: Manche Nutzerin, mancher Nutzer kramt gefühlt minutenlang nach passendem Kleingeld für das Ticket. Das wird es in Zukunft nicht mehr geben. Statt dessen haben die Kundin und der Kunde ab dem 01.01.2024 die Möglichkeit, Tickets entweder wie bisher über die HVV-Switch-App oder an den zahlreichen Fahrkartenautomaten zu kaufen.

Die dritte Möglichkeit ist die Nutzung einer sogenannten Prepaid-Card. Das ist ein echter Fortschritt, denn sie erhält man nicht nur an vielen Haltestellen mit neuen Fahrkartenautomaten, sondern auch in zahlreichen Supermärkten wie z. B. Penny oder REWE und an vielen Tankstellen und Kiosken. Eine Liste gibt es im Internet oder einfach mal im Geschäft nebenan nachfragen.

Die Prepaid-Card ist kostenlos und kann mit einem Guthaben in 5-Euro-Schritten aufgeladen werden. Das maximale Guthaben je Karte liegt bei 150 Euro. Dafür muss man sich nicht irgendwo anmelden und es müssen auch keine Kontodaten hinterlegt werden. Mit der Prepaid-Card können alle gängigen Einzel-, Tages-, Gruppen- und Ergänzungskarten im Bus am Terminal gekauft werden. Das Beste ist: Die Prepaid-Card ist nicht personengebunden. Sie kann zu jeder Zeit einfach an das Kind oder an die Freundin weitergegeben werden. Im Übrigen können auch mehrere Fahrkarten nacheinander erworben werden. An den Servicestellen kann man sich das Guthaben wieder auszahlen lassen.

Nicht falsch verstehen, dies ist kein Werbeblock für das Vorhaben des HVV, aber niemand sollte Angst vor dieser Umstellung haben. In vielen Ländern gibt es dieses Bezahlsystem schon sehr lange. Wir Hamburgerinnen und Hamburger sind nicht weniger klug als die Menschen in Kopenhagen oder in der Türkei oder wo auch immer. Ja, es ist gewöhnungsbedürftig für diejenigen, die noch immer lieber mit Bargeld zahlen, und ja, dies betrifft erfahrungsgemäß eher ältere Menschen, aber niemand fährt allein im Bus. Die Busfahrerinnen und Busfahrer sind angehalten, gerade in der Anfangszeit zu unterstützen. Und ich bin davon überzeugt, wenn man nett fragt, helfen auch ganz sicher andere Fahrgäste. Vielleicht ergibt sich daraus sogar ein nettes Gespräch.

Eine Bitte haben wir an unsere Leserinnen und Leser: Wenn Sie in Ihrem näheren Umfeld keine Möglichkeit haben, eine Prepaid-Card zu erhalten und aufzuladen, dann teilen Sie uns das bitte mit. Das System ist nur zumutbar, wenn man die Prepaid-Card tatsächlich flächendeckend bekommt und aufladen kann. Sollte das irgendwo nicht der Fall sein, werden wir uns dafür einsetzen, dass sich das ändert.

Petra Petersen-Griem

Petra Petersen-Griem (64) ist Abgeordnete der Bezirksversammlung Bergedorf und dort u.a. Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Inneres

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